Am 04.02.06 spielten die Eschetshub Tigers auswärts gegen den Aufstiegskandidaten Halleiner EC in der Berchtesgadener Eishalle. Die Halleiner lagen derzeit nur mit einem Punkt Rückstand hinter den Tigers auf Platz 3.

 

Vor dem Spiel wurde zwischen den Schiedsrichtern und den beiden Kapitänen der Mannschaften (Franz Westner vertrat dabei den verhinderten Kapitän der Tigers, Robert Huber) ein körperloses Spiel vereinbart. Die Schiedsrichter ließen erkennen, dass sie jegliche Art von Körpereinsatz unter Strafe stellen werden.

 

Das Spiel begann mit einer Phase, in der sich beide Mannschaften erst einmal „abtasteten“. Die Tigers schlugen dann als erster zu, als Martin Kirschbauer ein Break fuhr, an dem ihn der Abwehrspieler an der Bande ausbremste. Kirschbauer sah den mitgelaufenen Alex Stoff und spielte diesen mustergültig noch vor der blauen Linie an. Alex Stoff konnte aus halblinker Position alleine aufs Tor der Halleiner laufen und überwand den Halleiner Torwart mit einem Schuss in den Winkel. Zu der Zeit waren bereits knappe 10 Minuten im ersten Drittel gespielt. Dreieinhalb Minuten später war es dann Helmut Kreisel, der die Scheibe zum 2:0 im Gehäuse der Österreicher unterbrachte, nachdem er von Martin Kirschbauer freigespielt wurde. Wiederum vier Minuten später trat Martin Kirschbauer erneut auf: Alex Stoff bekam die Scheibe an der blauen Linie und passte auf Martin Kirschbauer, der alleine vor dem gegnerischen Tor stand. Eine gekonnte Täuschung und Martin Kirschbauer konnte dem Halleiner Goalie den Puck mit der Rückhand zwischen den Schonern durchschieben. Die Tigers führten nun gegen Ende des ersten Drittels bereits mit 3:0, obwohl die Halleiner auch einige hochkarätige Chancen für sich verbuchen konnten, die vom starken Torwart der Tigers, Michael Schmidhuber, in Zusammenarbeit mit den Verteidigern, zunichte gemacht wurden. So stand es nach dem 3. Drittel 3:0 für die Eschetshub Tigers.

 

Im zweiten Drittel hatten dann erst einmal die Schiedsrichter Blineder und Rasp ihren Auftritt. Sie stellten einen nach dem anderen Spieler der Tigers wegen Nichtigkeiten vom Eis. Erstes Opfer dessen wurde Martin Kirschbauer, der wegen eines harmlosen Zusammenstoßes mit einem Gegenspieler für 2 Minuten wegen unnötiger Härte vom Eis gestellt wurde. Kaum war Martin Kirschbauer wieder auf dem Eis, musste Peter Windsperger wegen Hakens auf die Strafbank. Der Gipfel der Strafzeitenflut war dann in der 9. Minute des Mittelabschnitts erreicht: Martin Kirschbauer prallte in der neutralen Zone unabsichtlich mit einem Gegenspieler zusammen, worauf die Herren Schiedsrichter die Partie unterbrachen und eine Strafe gegen die Tigers anzeigten. Da die vorher erwähnten Strafzeiten auch völlig ungerechtfertigt waren, diskutierten die Tigers lebhaft vor ihrer Spielerbank, ob man das Eis verlassen sollte. Diese Diskussion dauerte ca. 5 Minuten, in denen die Schiedsrichter sich in ihren Schutzkreis auf der anderen Seite der Eisfläche zurückzogen und zuschauten. Als man sich einig war, das Spiel weiterzuführen, wurden die Schiedsrichter durch Ersatzkapitän Franz Westner davon in Kenntnis gesetzt. Die Schiedsrichter verhängten nun die oben erwähnte Zweiminutenstrafe gegen die Tigers, allerdings wussten sie nicht mehr, wer für den Regelverstoß verantwortlich war. Franz Westner erklärte sich dann bereit, die Strafe für Martin Kirschbauer abzusitzen. Genau dreißig Sekunden später, hatten es die Schiedsrichter wieder auf Martin Kirschbauer abgesehen. Aus nicht ersichtlichen Gründen sollte er eine Zweiminutenstrafe bekommen, worauf sich Martin Kirschbauer aufregte und sofort noch eine Zehnminutenstrafe wegen Reklamierens erhielt. Gleichzeitig erhielt auch noch Rainer Huber eine Strafzeit wegen Hakens. Das Spiel wurde anschließend fortgesetzt. Durch die ständige numerische Unterlegenheit konnten die Halleiner auf 5:3 davonziehen, wohlgemerkt unter tatkräftiger Mithilfe der Schiedsrichter. Den Schlusspunkt im zweiten Drittel setzte dann Peter Windsperger nach einem Pass von Christian Hintermeier, als er einen Alleingang zum 5:4 abschließen konnte. Mit diesem Spielstand ging es in die zweite Drittelpause. Dann war da noch eine Unzulänglichkeit der Schiedsrichter, die man in diesem Bericht nicht unerwähnt lassen sollte: Als die Zehnminutenstrafe gegen Martin Kirschbauer abgelaufen war, schickten die Schiedsrichter Blineder und Rasp den Spieler von der Strafbank aufs Eis. Wer nur ein bisschen etwas vom Eishockey versteht, der weiß, dass eine Zehnminutenstrafe erst abgelaufen ist, wenn nach dem regulären Ende der Strafzeit eine Spielunterbrechung erfolgt. Beachtet man dies nicht, ist die Mannschaft, deren Zehnminutenstrafe abläuft, zwangsläufig zu sechst auf dem Eis. So passierte es auch bei den Tigers: Diese waren für ca. 30 Sekunden mit einem Mann zuviel auf dem Eis, ohne dass die Herren Schiedsrichter dies bemerkten.

 

Das ständige Unterzahlspiel im Mitteldrittel kostete die Eschetshub Tigers sehr viel Kraft und man konnte den nun sehr schön kombinierenden Halleinern nicht mehr viel entgegensetzen. Die Gegenwehr dauerte noch 5 Minuten, ehe die Halleiner zum 6:4 trafen. Ab diesem Zeitpunkt waren bei den Eschetshubern die Reserven verbraucht und die Halleiner schossen im Schlussabschnitt noch weitere 6 Tore, die teilweise durch schöne Kombinationen herausgespielt wurden. Demnach endete das Spiel mit 12:4 für den Halleiner EC.

 

Ärgerlich bei diesem Spiel war für die Tigers nicht die Höhe des Ergebnisses, sondern wie es zustandekam.  Aufgrund der Tatsache, dass zumindest einer der beiden „Unparteiischen“ ein Halleiner ist, ist die Versuchung groß, das Wort „Schiebung“ in den Mund zu nehmen. Der Mannschaft des EC Hallein ist soweit kein Vorwurf zu machen, jedoch sollten sie diese Schiedsrichter bitten, ihre „Schlittschuhe samt Schiedsrichterpfeife an den Nagel zu hängen“!!!

 

Interessant wird mit Sicherheit auch das Rückspiel gegen Hallein am 19.02.06, um 11.30 Uhr, im Eisstadion Trostberg. Dann wird man sehen, wie sich die Mannschaft verhält, wenn einmal „richtiges Eishockey“ gespielt wird.